Nach längerer Zeit begrüßen Robin und Tim mal wieder Kayleigh, aber da ihr in der Zwischenzeit einiges passiert ist, war eine Auszeit bitter nötig. Jetzt sind sie und die beiden aber wieder mit einer Fuhre frischer Bücher am Start!
Das Vorgeplänkel schließt an das von letzter Woche an: die drei besprechen Feuilleton Kritiken und diskutieren darüber, wie für sie eine gute Rezension aussieht, selbst wenn es ein Verriss ist. Am Beispiel von “Stella”, wo nicht nur das Buch, sondern auch der Autor selber verrissen wurde, zeigen sie, wie sie eine Rezension nicht angehen würden.
Den Anfang der Folge macht Kay, die ein Buch im Gepäck hat, auf das sie sich schon lange gefreut hat: “Cari Mora”, dem neuen Buch von “Schweigen der Lämmer”-Autor Thomas Harris. Mit den Worten “Hannibal Lecter hat einen Nachfolger. Er ist erbarmungslos. Und er kann dich fühlen” wird das Buch beworben, in dem es um eine Putzfrau geht, die die ehemalige Villa von Pablo Escobar in Stand hält. Dort hält sich die Legende, dass der Drogenbaron Gold versteckt haben soll, es bis heute aber nicht gefunden wurde. Der groß angekündigte Nachfolger von Hannibal Lecter trägt den Namen Hans Peter Schneider und scheint wie eine Parodie des einst großen Thomas Harris. Die Handlung wirkt konstruiert, nicht spannend und ist viel zu plötzlich vorbei. Kayleigh rät stark davon ab.
Tim hat sich mal wieder einen Murakami vorgenommen, und zwar seine ersten beiden Romane, die zusammen in einem Buch erschienen sind: “Wenn der Wind singt” und “Pinball 1973”. Murakami hat sich selber lange geweigert, die beiden Romane außerhalb Japans rauszubringen, da für ihn seine Karriere ab seinem dritten Buch “Wilde Schafsjagd” anfängt. Nun ist es aber soweit, und in typischer Murakami-Manier geht es um einen jungen Studenten, der durch die Gegend treibt, in seiner Stammkneipe Bier trinkt und über Musik und Literatur philosophiert. Eine wirkliche Handlung im klassischen Sinn ist nämlich schwer auszumachen. Die Bücher überzeugen mit einer schönen und simplen Sprache, wer allerdings eine spannende Handlung erwartet, ist hier aber fehl am Platz.
Robin macht den Abschluss der Folge und stellt den vor kurzem als Taschenbuch erschienenen Roman “Elefant” von Martin Suter vor. Das Buch handelt von einem Obdachlosen, der eines Abends unter einer Brücke anfängt, einen rosa Elefanten zu sehen. Mit diesem Klischee wird allerdings gebrochen, indem das Buch einen Wissenschaftler in den Fokus rückt, der fluoreszierende Tiere züchten will. Bei einem Versuch entkommt seltsamerweise ein Baby-Elefant, um den sich der Obdachlose jetzt kümmert. Das Buch schildert eine rührende, spannende und ungewöhnliche Geschichte mit viel Tiefe und erzählerischen Kniffen, die Robin nur jedem sehr empfehlen kann.
Das war’s mit dieser Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes!
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Timecodes:
00:00:00 - Neues vom Cast 00:05:43 - VG: Feuilleton-Kritiken 00:20:28 - "Wenn der Wind singt / Pinball 1973" von Haruki Murakami 00:29:45 - "Cari Mora" von Thomas Harris 00:49:17 - "Elefant" von Martin Suter (inkl. Auszug)
Buch-Infos:
Titel: Wenn der Wind singt / Pinball 1973
Autor: Haruki Murakami
Übersetzung: Ursula Gräfe
Verlag: Dumont (2015)
Preis (Buch/eBook): 19,99 € / 8,99 €
Länge: 268 Seiten
Genre: Japan, Gesellschaft
Form: Hardcover
ISBN: 978-3832197827
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(Rezensionsexemplar)
Titel: Cari Mora
Autor: Thomas Harris
Übersetzung: Imke Walsh-Araya
Verlag: Heyne (2019)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 17,99 €
Länge: 336 Seiten
Genre: Psycho-Thriller, Serienkiller
Form: Hardcover
ISBN: 978-3453272385
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(Rezensionsexemplar)
Titel: Elefant
Autor: Martin Suter
Verlag: Diogenes (2017)
Preis (Buch/eBook): 13,00 € / 10,99 €
Länge: 352 Seiten
Genre: Genmanipulation, Alkoholsucht
Form: Taschenbuch
ISBN: 978-3257244700
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(Rezensionsexemplar)