#287

Unsere heutige Folge wird präsentiert von dtv, und im Vorgeplänkel weisen wir auf den Verlagspodcast „Dora Heldt trifft“ hin, bei dem in dieser Woche ein ganz besonderer Instagram-Star zu Gast ist. Dann starten wir in die Rezensionen mit einem jungen, queeren Roman aus Grönland: Niviaq Korneliussen war bereits mit ihrem Debüt in unserer Show vertreten, mit ihrem zweiten Buch „Das Tal der Blumen“, das sich mit der hohen Suizidrate in ihrem Heimatland auseinandersetzt, gewann sie nun sogar den Literaturpreis des Nordischen Rates – als erste grönländische Autorin überhaupt. Wir stellen das Werk vor. Weiter geht’s mit der wahren Geschichte eines Doppelagenten im Kalten Krieg: Ben Macintyre erzählt in „Der Spion und der Verräter“ von KGB-Spitzel Oleg Gordijewski, der dem MI6

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#286

Die Preislistensaison neigt sich dem Ende zu, und wir schauen auf Neuigkeiten rund um die Verleihung des Booker-Preises, wo nicht nur Vertreter*innen klassischer Medien zu Wort kommen, sondern auch Literaturkritiker*innen aus dem Internet mitreden dürfen – we like! Da der Gewinnertitel „Prophet Song“ zu unserem Redaktionsschluss noch nicht feststand, gibt’s unsere Meinung dazu ab Montag exklusiv für unsere Steady-Community. Dafür haben wir Neuigkeiten zum letztjährigen Booker-Gewinner dabei: „Die sieben Monde des Maali Almeida“ von Shehan Karunatilaka ist ab sofort auch auf Deutsch erhältlich. Warum ist LSD vor allem als berauschende Droge verschrien, wenn es als Medikament zur Behandlung psychischer Störungen vielversprechende Ergebnisse liefert? In seinem Sachbuch „Der stärkste Stoff“ deckt Norman Ohler Verbindungen zwischen den Nazis und der CIA auf,

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#285

In Göteborg wird die Bibliothek zum nächtlichen Hotspot, der Schweizer Buchpreis und der National Book Award wurden verliehen, das Tournament of Books geht in die nächste Runde und Pink verschenkt verbotene Bücher – unser Nachrichtenblock ist diese Woche pickepackevoll! Im ersten Roman geht’s nach Nigeria: Der 15-jährige Nachwuchsdichter und Kafka-Fan „Andy Africa“ verliebt sich in das erste weiße Mädchen, das er je getroffen hat, während sich in seiner Nachbarschaft ein religiöser Konflikt zusammenbraut. Stephen Buoros Debüt ist ein Coming-of-Age-Roman mit ungewöhnlicher Sprache – was sagt die Papierstau-Jury? Dann geht’s mit Bryan Washington nach, na klar, Houston (it’s Bryan Washington, you know). In „An einem Tisch“ trauert der schwule Protagonist um seinen verstorbenen Partner und droht, den Halt zu verlieren. Wird

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Interview: Tom Crewe

Mit seinem Debüt „Das Neue Leben“ hat der promovierte Historiker Tom Crewe in der englischsprachigen Welt für Aufsehen gesorgt. Die Protagonisten des Romans begehren gegen die Regeln des viktorianischen Englands auf, indem sie sich für freiheitliche Liebes- und Lebensformen einsetzen – und dabei die eigene Freiheit und die soziale Ächtung riskieren. Mit dem Text gewann Crewe prompt den diesjährigen Orwell Prize for Political Fiction. Meike hat mit Tom über die komplexen Helden seines Buches, Oscar Wilde, Frauenrechte und Klassenfragen im viktorianischen Zeitalter sowie viele andere Themen seines Romans gesprochen – hört rein!

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#284 Booker Prize Spezial

Bevor wir uns dem Thema dieser Spezialfolge widmen, geht ein Glückwunsch nach Österreich, wo Clemens J. Setz mit „Monde vor der Landung“ den Buchpreis gewonnen hat! Dann stürzen wir uns hinein ins Bookergetümmel, auch wenn wir mit der Auswahl für das beste englischsprachige fiktionale Werk in diesem Jahr aus verschiedenen Gründen nicht zufrieden waren (unsere Steady-Community weiß mal wieder mehr: Hört nochmal rein in unsere Booker-Exclusives). Für „Pearl“ der Waliserin Siân Hughes war nach der Longlist Schluss. Wir geben euch einen Einblick in den Roman, dem ein mittelalterliches Gedicht zugrunde liegt. Im Mittelpunkt steht ein Mädchen, das seine Mutter vermisst. Dazu gibt‘s zwei weitere „honorable mentions“, die nicht mehr im Preisrennen dabei sind. Von der Shortlist stellen wir euch als

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#283

Papierstau tanzt mal wieder auf dem Drahtseil zwischen Literatur- und Medienkritik: Die Show, die nur dank Menschen, die Qualitätscontent mitfinanzieren, wöchentlich den Hermeneutikhammer rausholen kann, beobachtet das digitale Nachrichtengeschäft des Ex-Bildchefs Julian R. aus B. (bekannt aus Stuckis Roman „Noch wach?“ und, you know, staatsanwaltlichen Unterlagen). Nius in Deutschland, Fox News und The Daily Wire in den USA – quo vadis, Nachrichtenjournalismus? Und wo wir gerade dabei sind: Eva Menasse hat mit dem Sachbuch „Alles und nichts sagen“ ihre Analyse des Debattenzustands in der Digitalmoderne rausgehauen. Ist die Digitalisierung die neue Globalisierung? Sind alle Arten des Netzcontents in Qualität und Wirkung identisch? Und bringen sich die Leute wegen WhatsApp um? Wir haben nicht nur Meinungen, sondern auch echte Informationen. Dann

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#282

Letzte Woche haben wir um Unterstützung für Papierstau gebeten, heute sagen wir danke an alle, die schon geholfen haben! Aber wir brauchen noch mehr Hilfe, damit wir unser Literaturprojekt in der gewohnten Qualität weiterführen können. Dazu gehören auch Interviews wie das mit Tamara Foshag vom Mediacampus des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zu Nachhaltigkeit im Buchmarkt: Wir sprechen mit Tamara u.a. über Lieferketten und e-Reader vs. gedrucktem Buch, das ganze Interview gibt’s auf Steady. Außerdem im Nachrichtenblock: Der Übersetzungsfail bei Britney Spears‘ Biografie „The Woman in Me“. Dann geht’s direkt zur ersten Neuerscheinung „Das neue Leben“. Im Mittelpunkt des Debüts von Tom Crewe stehen der heimlich schwule John und der schüchterne Henry. Beide sehnen sich nach einer offenen Gesellschaft, in der

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#281

Neuveröffentlichungen, Sonderfolgen, Reportagen, Interviews – jede Woche ist Papierstau für Euch am Start, und ganz ehrlich: Unsere Qualität und unsere Reichweite machen uns stolz. Aber als professionell geführtes Unternehmen unabhängige Literaturkritik zu produzieren, ohne große Institutionen im Rücken und in einer Rezession, das ist finanziell ganz schön schwierig. Deshalb rufen wir Euch heute zur Solidarität mit unserer Show auf, damit wir mit Papierstau weitermachen können: Wenn mehr Hörer*innen bereit sind, für unsere Arbeit zu zahlen (und sei es ein noch so kleiner Beitrag!), macht das einen großen Unterschied. In unseren Rezensionen bilden wir heute einmal mehr spannende Literatur ab, die nicht überall stattfindet. Los geht’s mit Yewande Omotosos „Mojisola weint nicht“ aus dem kleinen, aber sehr feinen Leipziger Akono Verlag.

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#280

Der Deutsche Buchpreis 2023 wurde vergeben: Wir gratulieren Tonio Schachinger, dessen Werk „Echtzeitalter“ zum besten deutschsprachigen Roman des Jahres gekürt wurde. Im Vorgeplänkel werfen wir noch einmal einen Blick auf den Siegertitel – und natürlich kommt bei uns auch Tonio selbst zu Wort! Weitere Glückwünsche gehen raus an Charlotte Gneuss, die mit ihrem Debüt „Gittersee“ jetzt den „aspekte“-Literaturpreis 2023 gewonnen hat. „Baise-moi – Fick mich“, das Debüt der französischen Autorin Virginie Despentes, wurde erstmals 1999 veröffentlicht und ist jetzt in einer neuen deutschsprachigen Auflage erschienen. Im Buch kreuzen sich die Wege von Nadine und Manu: Beide sind frisch traumatisierte, gewalterfahrene Sexarbeiterinnen, die ihrer Wut und Rache freien Lauf lassen. Der brutale, explizite Plot sorgte einst für einen Skandal. Wir prüfen,

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#279

Wir wussten, dass es früher oder später passiert: Der Literaturnobelpreis geht an den fantastischen Jon Fosse! Bei uns spricht sein deutscher Übersetzer, der ebenso fantastische Hinrich Schmidt-Henkel, über die Stärken des norwegischen Großschriftstellers. Dann kommen wir zu einem deutsch-österreichischen Superstar des gedruckten Wortes: Daniel Kehlmann haut mit „Lichtspiel“ einen Roman über den Regisseur G. W. Pabst raus, der zwar kein überzeugter Nazi war, aber während des Zweiten Weltkriegs seine künstlerischen Visionen mit Hilfe von Goebbels & Co. umsetzen konnte. Wie viel Schuld hat er auf sich geladen? Und was hat das alles mit Leni Riefenstahl, Heinz Rühmann und einem dementen Talkshowgast zu tun? Wir beleuchten die Qualität des literarischen Materials. Von Kehlmann zu „Der dünne Mann“: Der letzte Roman des

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