Folge 72: Around the World

Meike hat sich zu Robin und Tim gesellt, damit sie diese Folge mal wieder zu dritt bestreiten können!
Im Vorgeplänkel geht es, anlässlich der großen Releaseparty von „Die Zeuginnen“, um die Kommerzialisierung von Büchern. Sie diskutieren, ob Vorwürfe von Leuten á la „es geht ja nur ums Geld!!1!“ gerechtfertigt sind oder ob es der Buchbranche sogar gut tut, eine so große Veranstaltung zu feiern. Schließlich passiert so etwas nicht jeden Tag.

Robin macht den Anfang mit dem oben bereits erwähnten neuen Buch von Margret Atwood, „Die Zeuginnen“, der Fortsetzung eines ihrer berühmtesten Romane, „Der Report der Magd“. Darin geht es um die Geschichte von drei verschiedenen Frauen, die unterschiedliche Perspektiven auf den Staat Gilead werfen. Zum einen gibt es eine der Tanten, die mitgeholfen hat, die Rituale und Gesetze des Staates kurz nach der Gründung zu etablieren und ihre Beweggründe dahinter. Zum anderen wird aber auch durch einen Teenager aus Kanada ein spannender Blick von außen auf Gilead geworfen, der die Wahrnehmung des totalitären Regimes zugrunde geht. Atwood hat eine spannende Fortsetzung geschrieben, die zwar viel erklärt und dadurch entmystifiziert, allerdings nicht auf die gute alte Star-Wars-Methode, sondern auf eine interessante Art und Weise. Unbedingte Empfehlung für alle, die den Vorgänger bereits gelesen haben.

Tim macht weiter mit dem Debütroman von Svenja Gräfen, “Das Rauschen in unseren Köpfen”. Darin geht es um Lene, eine Studentin in Berlin, und ihren Freund Hendrick. Die beiden haben sich zufällig kennengelernt, haben eine große Anziehung zueinander gespürt und lieben sich. Darüber hinaus geht es um die Beziehungen zu ihrem Bruder und ihrer besten Freundin, die ebenfalls einen wichtigen Teil in ihrem Leben spielen. Dabei schafft es Gräfen, einen hoch realistischen, nicht kitschigen und tragischen Beziehungsroman zu schreiben, der in der Form fast einmalig ist. Eine unbedingte Empfehlung!

Meike stellt wieder ein Buch von der Longlist des aktuellen deutschen Buchpreises vor: “Schutzzone” von Nora Bossong. Darin geht es um eine Abgeordnete der Vereinten Nationen, die von Krisengebieten berichtet, mit Vertretern verfeindeter Staaten vermittelt und ihr Leben dazwischen. Dabei schafft es Bossong, detailliert hoch komplexe Sachverhalte zu schildern und macht durch eine Überflutung von Fakten und Faktoren, die man gegeneinander abwägen muss, deutlich, was für ein Job der einer Diplomatin ist. Es wird vermutlich viel anecken, steht aber völlig zurecht auf der Long-List!

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Timecodes:

00:00:00 - Vorgeplänkel: Kommerzialisierung der Literatur
00:18:31 - "Die Zeuginnen" von Margaret Atwood
00:35:20 - "Das Rauschen in unseren Köpfen" von Svenja Gräfen
00:48:17 - "Schutzzone" von Nora Bossong

 

Buch-Infos:

Titel: Die Zeuginnen
Autor: Margaret Atwood
Übersetzung: Monika Baark
Verlag: Berlin Verlag (2019)
Preis (Buch/eBook): 25,00 € / 22,99 €
Länge: 576 Seiten
Genre: Thriller, Dystopie
Form: Hardcover
ISBN: 978-3827014047
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Titel: Das Rauschen in unseren Köpfen
Autor: Svenja Gräfen
Verlag: Ullstein (2017)
Preis (Buch/eBook): 16,00 € / 9,99 €
Länge: 240 Seiten
Genre: Beziehungen, Entwicklungsroman
Form: Hardcover
ISBN: 978-3961010042
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Titel: Schutzzone
Autor: Nora Bossong
Verlag: Suhrkamp (2019)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 21,99 €
Länge: 332 Seiten
Genre: Politik, Gesellschaft
Form: Hardcover
ISBN: 978-3518428825
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